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Positionspapier zur Versorgungssicherheit

Die Corona-Pandemie wirft ein Schlaglicht darauf, wie sensibel globale Lieferketten auf Krisen reagieren. Schon seit Jahren deuteten wiederkehrende Lieferengpässe in der Arzneimittelversorgung auf Fehlentwicklungen hin. Die Standortinitiative IGH hat die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen und bezahlbaren Arzneimitteln und Medizinprodukten mit ihrer Gründung 2013 zu einer ihrer grundsätzlichen Zielsetzungen gemacht. 

Entschließungsantrag der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz  

Die Initiative wird gemeinsam durch die Hessische Landesregierung, hessische Hochschulen, IGBCE und Unternehmen der Gesundheitsindustrie in Hessen getragen. Der regelmäßige Austausch zu der Problematik führte noch im Januar 2020 dazu, dass sich der Bundesrat auf Antrag der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz in einem Entschließungsantrag mit der Vermeidung von Lieferengpässen bei Medikamenten befasste. 

Positionspapier nun veröffentlicht 

Nun legt die IGH in ihrer einmaligen Partnerkonstellation ein Positionspapier zur „Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln“ vor. Es enthält Vorschläge, die darauf abzielen, die Störanfälligkeit globaler Wertschöpfungsketten zu verringern, indem der Produktionsstandort und Absatzmarkt Europa/Deutschland gestärkt wird. Die Stärkung des Produktionsstandortes umfasst dabei auch die Stärkung von Forschung und Entwicklung, da Produktion regelhaft an Forschungs- und Entwicklungszentren angesiedelt wird. 

Kernthemen des Papiers im Überblick

Das Papier befasst sich schwerpunktmäßig mit folgenden Vorschlägen:

  • Stärkung europäischer Wertschöpfungsanteile
  • größere Diversifizierung in der Vergabe
  • Besonderheiten bestimmter Produktgruppen Rechnung tragen
  • Vermeidung zukünftiger Produktionsverlagerungen durch monetäre Fehlanreize 

Das Papier postuliert die Vorfahrt der Versorgungssicherheit vor der Erschließung letzter Wirtschaftlichkeitsreserven und das Anerkennen höherer Produktionskosten in der Europäischen Union bei der Definition von Wirtschaftlichkeitsreserven.