Der Gesundheitsindustriestandort Hessen zeichnet sich durch seine wirtschaftlich herausragende Position und überdurchschnittliche Forschungsintensität der Unternehmen aus. Hier ist die Initiative seit 2013 aktiv und setzt sich mit der Hessischen Landesregierung, Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung sowie der IGBCE Hessen-Thüringen für eine sichere Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten, zukunftsfeste Arbeitsplätze und gute Rahmenbedingungen für Forschung und Innovationen ein.
Zum diesjährigen Jubiläum kamen die interessierte Öffentlichkeit und Akteure aus dem Gesundheitswesen und der Gesundheitswirtschaft zum Thema “Innovation, Versorgung, Beschäftigung – Gemeinsam für einen starken Gesundheitsstandort Hessen” zusammen und erhielten wertvolle Einblicke in das Ökosystem der hessischen Gesundheitsindustrie.
Ministerpräsident Boris Rhein betonte die Bedeutung der Gesundheitsindustrie für Hessen und dankte allen Beteiligten für ihr engagiertes und lösungsorientiertes Mitwirken. „Hessen ist heute am Umsatz gemessen Deutschlands wichtigster Pharmastandort. Die Gesundheitsindustrie ist Stabilitätsanker und Wohlstandsgarant. Auf dem Weg dorthin war die IGH ein starker Partner“.
Im Anschluss beschrieb Prof. Dr. Jakob Edler (Fraunhofer ISI) die Notwendigkeit einer missionsorientierten Innovationspolitik, die durch Vernetzung und Kooperation aller Akteure einen holistischen Ansatz verfolgt, um zielgerichtete Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu finden. Eine hohe Relevanz sprach er der Technologiesouveränität in Europa zu. „Hier müssen wir alle mehr Aufklärungsarbeit für die Akzeptanz von Schlüsseltechnologien in der Gesellschaft leisten“.
Diese Punkte wurden anschließend mit dem Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Philipp Nimmermann, Dr. Matthias Wernicke (Merck Healthcare), Sabine Süpke (IGBCE Hessen-Thüringen), Prof. Dr. Stephan Becker (Institut für Virologie an der Universität Marburg) und Dr. Jasmina Kirchhoff (Institut der deutschen Wirtschaft Köln) diskutiert.
Prof. Dr. Jochen Maas (Sanofi Deutschland) gab Einblicke in die Entwicklung von Antiinfektiva und skizzierte den Weg von der Idee hin zu einem zugelassenen Arzneimittel. Die Schnittstellenproblematik zwischen den beteiligten Akteuren seien ein Hindernis, das es zu überwinden gelte. Zusammen mit Prof. Sandra Ciesek (Universitätsklinikum Frankfurt) und Dr. Sylvia Wojczewski (BioSpring) wurde das Thema diskutiert.
Unter dem Titel „Karriere in Hessens Gesundheitsindustrie – lohnt sich für jede(n)“ wurde ein Blick auf die Erfolgsfaktoren der rechnerischen Entgeltgleichheit und die Beschäftigungsbedingungen in der Pharmabranche in Hessen geworfen. „Die Entgeltgleichheit in der hessischen Pharmabranche befindet sich aktuell auf einem Rekordhoch“, so Dr. Christa Larsen (IWAK). Ute Klöckner (AbbVie Deutschland), Nadine Langguth (Merck KGaA) und Thomas Schwarz (Engelhard Arzneimittel) präsentierten Best Practice Beispiele aus hessischen Unternehmen und eine Diskussion mit Sabine Süpke (IGBCE Hessen-Thüringen) und Nora Hummel-Lindner (HessenChemie) ergänzten diese Session.