Curious 2022: Apps auf Rezept

Auf der Curious2022 Future Insight Conference veranstaltete die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen am 18. Juli einen hybriden Workshop unter dem Titel „Apps on prescription – Vision and reality of digital health applications“.

Der digitale Wandel schafft viele neue Möglichkeiten für die gesundheitliche Versorgung. „Digitale Innovation im Gesundheitswesen schafft mehr Lebensqualität. Video-sprechstunden, Gesundheits-Apps und Online-Schulungen können Patienten in ihrer Therapie unterstützen, Ärzte entlasten und mit Hilfe von KI kann die Patientenversorgung verbessert werden“, so die hessische Digitalministerin Kristina Sinemus in ihrem Grußwort. Seit Oktober 2020 sind „Apps auf Rezept“ Teil des Digitalen Versorgungsgesetzes, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzubringen. Nach der Prüfung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stehen die so genannten digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) allen gesetzlich Versicherten in Deutschland grundsätzlich zur Verfügung. Deutschland nimmt somit im internationalen Vergleich eine Vorreiterrolle bei der Erstattung von Apps und Webanwendungen mit nachweislich medizinischem Nutzen durch die Krankenkassen ein. Im Rahmen des Workshops wurde sowohl die Zukunft von evidenzbasierten DiGAs als auch die aktuelle Realität beleuchtet. Frau Dr. Katharina Hennig von Lenicura und Prof. Dr. Timo Schinköthe von CANKADO wiesen auf das Potenzial von DiGAs zur Verbesserung der Patientenversorgung hin. Bemängelt wurde jedoch die noch nicht weit genug reichende öffentliche Akzeptanz gegenüber DiGAs. Als weiterer Punkt wurde die kostenintensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit diskutiert. Nicht nur Beihilfe-instrumente auf EU-Ebene, sondern auch die regionale Förderung könnten hier Abhilfe schaffen. Die hessische Digital-ministerin Kristina Sinemus ergänzte hierzu: „Mit unserem Programm Distr@l fördern wir daher auch DiGA-Forschungs- und Entwicklungsprojekte aus Hessen“. Dr. Felix Hoffmann, Professor für Digital Health an der der Apollon Hochschule der Gesund-heitswirtschaft, skizzierte zudem mögliche Wege, wie die digitalen Helfer für Patienten in die Gesundheitslandschaft zu integrieren seien.